Tipps zum umweltfreundlichen Verhalten beim Kleiderkauf

Die Textilstandards sind ein wichtiges Instrument, um Kleidung einordnen zu können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, noch umweltbewusster beim Umgang mit Kleidung zu sein. Man muss bereit sein, auf unterschiedliche Dinge bei Textilien zu achten, um sichergehen zu können, dass die Kleidungsstücke auch wirklich den hohen Umweltanforderungen und Produktionsvorgaben, wie Fair Trade entsprechen.

Umweltbewusstes Verhalten beim Textileinkauf

Bevor man sich neue Kleidung kauft, ist es oft ratsam, darüber nachzudenken, ob die Anschaffung überhaupt notwendig ist. Studien zeigen, dass Menschen viel mehr Kleidung im Schrank hängen haben, als das noch vor 30 Jahren der Fall war. 90 Prozent dieser Kleidung liegt unbenutzt im Schrank, weil sie entweder zu klein, unmodern oder unpassend ist. Das heißt automatisch auch, dass viel mehr Kleidung gefertigt wird und für diese Fertigung eine unbeschreiblich große Menge Chemikalien in den Produktionsstätten zum Einsatz kommen. Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, der sollte jetzt umdenken und auch sein Umfeld daran teilhaben lassen.

Mit diesen 8 Tipps kann man die ersten Schritte tun

1. Auf Chemikalien verzichten

Kleidungsstücke, auf denen man darauf hingewiesen wird, dass sie vor dem ersten Tragen gewaschen werden müssen, sollte man meiden. Auch Kleidung, die man separat waschen muss, darf nicht im Einkaufskorb landen. Diese Vermerke sind meist ein untrügliches Zeichen, dass Chemikalien bei der Herstellung verwendet wurden. Farbstoffe sind außerdem nicht fest mit dem Gewebe verbunden. Die Haut kann diese Farbstoffe aufnehmen und für Allergien sorgen. Auch bügelfreie oder knitterarme Wäsche und Kleidung beinhaltet chemische Mittel.

2. Beim Kauf auf „Grün“ achten

Es gibt in vielen großen Städten spezielle Geschäfte, die nur umweltfreundliche Produkte führen. Diese „Green Concept Stores“ halten in ihrem Sortiment ausschließlich korrekte Kleidung bereit. Diese stammt aus ökologischen Produktionsverfahren und wird zum Beispiel aus Recyclingmaterial oder auch vegan hergestellt. Die Produktion ist überwacht und gilt als fair und sozial.

3. Auf das Fair-Trade-Siegel ist Verlass – Nein zu Kinderarbeit

Achtet man beim Kauf von Kleidung auf das Fair-Trade-Siegel, kann man sicher sein, nur umweltfreundliche Produkte zu erwerben. Faire Preise bei menschenwürdigen Arbeitsbedingungen garantiert das Fairtrade Certified Cotton Siegel. Die Clean Clothes Kampagnen verschiedener Organisationen machen sich gegen Kinderarbeit und Ausbeutung stark.

4. Bio-Baumwolle – eine gute Wahl

Nur Bio-Baumwolle ist wirklich umweltfreundlich. Die normale Baumwolle ist sehr anfällig gegen unterschiedliche Krankheiten. Daher wird sie durch Dünger und Pestizide geschützt. Immer öfter kommen auch gentechnisch veränderte Baumwollpflanzen auf den Markt. Nur bei Bio-Baumwolle kann man sicher sein, reine und hochwertige Baumwolle aus umweltfreundlichem Anbau zu erhalten. Die Kleidung sollte als 100 Prozent Bio-Cotton oder Organic-Cotton ausgezeichnet sein.

5. Auf Qualität achten

Je höher die Qualität und Verarbeitung der gekauften Kleidung ist, um so länger kann man sie tragen. Billigkleidung wird im Vergleich mehrfach ersetzt, bis hochwertige Kleidung im selben aufgebrauchten Zustand ist. Obwohl hochwertig verarbeitete und trendy Biokleidung um einiges teurer ist, zahlt sich diese Anschaffung auf lange Sicht gesehen aus.

6. Keinen Used-Look kaufen

Wer Used-Look zum Beispiel bei Jeans wählt, ist für die Gesundheitsgefährdung der Fabrikarbeiter mit verantwortlich. Um diesen Look zu erreichen, werden die Stoffe sandgestrahlt. Der feine Sandstaub führt bei vielen der Arbeiter zu einer schweren Lungenkrankheit. Used-Look sollte man daher nur auf natürliche Weise entstehen lassen. Das ist gut möglich, wenn man beim Kauf schon auf hohe Qualität achtet. Es gibt mittlerweile allerdings Versuche, alternative Möglichkeiten beim Used-Look anzuwenden. Mit Laser oder Sauerstoffbleiche werden die Stoffe aufgehellt.

7. Kleidung selber machen

Um wenigstens das Produktionsverfahren überwachen zu können, sollte man dazu übergehen, bestimmte Kleidungsstücke wieder selbst zu nähen, zu häkeln oder zu stricken. Mit öko fairen Materialien lassen sich ganz individuelle Kleidungsstücke gestalten. So kann man den meist chemisch unterstützten Herstellungsvorgang umgehen. Außerdem macht Handarbeit richtig Spaß.

8. Beim Waschen die Umwelt nicht vergessen

Beim Waschen wird sehr oft ins ökologische Gleichgewicht eingegriffen. Zu viel Wasser wird verbraucht, die Füllmenge ist zu gering und auch bei den Waschmitteln wird nicht gespart. So wäscht man umweltbewusst: Die Waschmaschine wird immer erst dann in Betrieb gesetzt, wenn die angegebene Füllmenge erreicht ist. Auch beim Stromverbrauch kann man sparen. Normal verschmutzte Wäsche wird bei 30 Grad genauso sauber wie mit 60 Grad. Nur dass man eben mit der niedrigen Temperatur weniger Strom verbraucht und damit die Ressourcen schont. Auf Weichspüler kann man in den meisten Fällen verzichten. Bei zu hartem Wasser kann etwas Essig den Weichspüler problemlos ersetzen. Außerdem erhält die Kleidung damit einen neutralen Geruch.

Es gibt so viele Möglichkeiten, um sich umweltbewusst zu verhalten

Im Alltag kann man selbst einiges tun, um die Umwelt zu schützen. Auch bei der Lieblingsmarke gibt es oft Produkte, die unter ökologischen Gesichtspunkten und auf sozialverträgliche Art produziert werden. Man muss sich nur die Zeit nehmen, sich darüber zu informieren. Second Hand Geschäfte sind eine sehr umweltfreundliche Einrichtung. Kleidung wird nicht weggeworfen, sondern wird dem Kreislauf wieder zur Verfügung gestellt. Sie ist sehr viel günstiger als neue Kleidung und oft findet man dort wahre Schätze. Alte und neue Kleidungsstücke lassen sich zu einem ganz neuen Look kombinieren und dämmen den unkontrollierten Konsum etwas ein. Auch im eigenen Schrank hat man eine Menge Kleidungsstücke, die man nicht mehr trägt. Warum sollen diese dort vergammeln? Für den Altkleidercontainer sind sie zu schade. Aber für den Second Hand Laden sind sie eine Bereicherung, an der sich andere Kunden noch erfreuen können.

Bei Freunden kommen die gebrauchten Kleidungsstücke ebenfalls gut an. Soziale Einrichtungen sind oft froh, wenn man sie mit Kleidung und auch anderen Dingen des täglichen Lebens unterstützt. Spaß macht es sicher auch, wenn Freundinnen die Kleidung untereinander austauschen. Das schont die Umwelt und erweitert die Kombinationsmöglichkeiten um ein Vielfaches.

Wer sich schlecht von seinen Lieblingsstücken trennen kann, der sollte sich im Internet nach Inspiration suchen. Viele Kleidungsstücke lassen sich mit ein paar Handgriffen und kleinen Accessoires zu ganz neuen Outfits verwandeln.

Shwoping – was soll das bringen?

Marks & Spencer haben im Jahr 2008 diese Idee gemeinsam mit der Entwicklungsorganisation Oxfam umgesetzt. Diese Art Altkleidersammlung geht ganz neue Wege und ist sicher ein interessanter Beitrag zum Umweltschutz. Kunden haben mehr als 10 Millionen Kleidungsstücke abgegeben. Dafür gab es Einkaufsgutscheine. Eine tolle Sache und ein Gewinn für jede Seite. Viele Branchenriesen haben diese Umwelt-Idee mittlerweile aufgefasst. Auch H&M oder Intimissimi zum Beispiel nehmen alte Kleidung entgegen und gewähren den Kunden dafür Rabatte oder tauschen gegen Gutscheine. Zwischen Händler und Textilverwerter besteht eine Kooperation zur ökologischen Entsorgung. Man sollte die Gutscheine allerdings nicht gleich wieder in neue Kleidung umsetzen. Sie sind lange Zeit nutzbar und lassen sich auch später noch einsetzten, wenn neue Kleidung wirklich notwendig wird.

Durch Mundpropaganda zu einem besseren Umweltbewusstsein

Einer alleine kann nichts bewegen. Daher ist es wichtig, die Gemeinschaft für das Thema Umweltschutz und umweltbewusste Kleidung zu sensibilisieren. Man muss andere auf die Umstände beim Handel und der Produktion aufmerksam machen. Wichtige Themen sollen in sozialen Netzwerken geteilt werden, um viele Menschen zu erreichen. Umso mehr Menschen für dieses Thema gewonnen werden können, desto höher wird der Druck auf die Textilindustrie.

 

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